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Bald Interessengemeinschaft? Thema Strahlenbelastung: Bürger wollen sich zusammenschließen.
Schepsdorf. Die Schepsdorfer Bürger Karl Rickling, Ernst Schnieders und Stephan Göwert lassen nicht locker. Sie wollen die Frage klären, ob es einen Zusammenhang zwischen einer auffälligen Zunahme von Krebserkrankungen in dem Lingener Ortsteil und dem Betrieb des Funkturms gibt.

Der Turm, 1976/1977 gebaut, wird nach Angaben der Stadt Lingen u. a. als Fernseh- und Rundfunksendeanlage, als Richtfunksendeanlage und vor allem für Sendeanlagen verschiedener Mobilfunkbetreiber wie D1 und E plus genutzt.

In einem Gespräch mit unserer Zeitung appellierten die drei an die Bürger, die bereits Ende letzten Jahres verteilten Fragebögen für eine anonyme Umfrage doch noch zurückzugeben. Sie werden von Ernst Schnieders (Libellenweg 2, Telefon 3265) und Stephan Göwert (Kiefernstraße 42, Telefon 47974) entgegengenommen. Die ausgefüllten Fragebögen sollen in der nächsten Woche dem Gesundheitsamt des Landkreises übergeben werden. Die Initiatoren stehen seit längerem in Kontakt mit der Leiterin des Fachbereiches Gesundheit beim Landkreis Emsland, Dr. Birgit Stoßberg. „Wir werden die eingereichten Unterlagen in Abstimmung mit dem Landeskrebsregister sehr sorgfältig prüfen“, betonte die Pressesprecherin des Landkreises, Anja Rohde.

Nach Angaben von Hans-Josef Lis, dem Leiter des Fachbereichs Bauen und Umwelt bei der Stadt Lingen, soll Ende März oder Anfang April ein Messgerät der Bundesnetzagentur an einem Gebäude im Bereich der Schepsdorfer Sportplätze installiert werden, um im Zeitraum von zwei Monaten die Strahlenbelastung zu messen. „Der Standort ist bereits im vorigen Jahr mit dem Ortsrat abgestimmt worden“, betonte Lis. Er halte den Standort für Messungen sehr geeignet. Die Bundesnetzagentur favorisiere dafür grundsätzlich öffentliche Gebäude.

Rickling, Schnieders und Göwert sind mit dem Standort allerdings nicht einverstanden, da er sich außerhalb der Hauptfunkrichtung (Nordosten) befinde. Sie wollen deshalb einen Antrag an den Ortsrat richten, damit ein anderer Messpunkt genommen wird.

Rickling hält es für notwendig, dass sich Bürger zu einer Interessengemeinschaft zusammenschließen, um sich wegen des Themas Funkturm Gehör zu verschaffen. Wer mitmachen möchte, wird gebeten, sich mit Karl Rickling (Kiefernstraße 46, Telefon 2442) in Verbindung zu setzen.

Rickling: „Wir planen zudem in diesem Jahr eine Informationsveranstaltung in Schepsdorf mit Experten aus dem medizinischen und technischen Bereich. In der Versammlung sollen die unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema Strahlenbelastung zur Sprache kommen.“ Unter www.funkturm-lingen.de gibt es in Kürze weitere Informationen. Verantwortlich für den Inhalt wird Karl Rickling sein. Der 66-Jährige empfiehlt zudem die Internetseite www.heseproject.de, die von Naturwissenschaftlern und Medizinern ins Netz gestellt wurde und sich mit der industrieunabhängigen Forschung auf dem Gebiet des Elektrosmogs befasst.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Lingener Tagespost [03/2008]


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